Hörgeräte Meiners Stickfort Interview mit Thorsten Stickfort

Inter­view mit Thorsten Stick­fort über CI-Versor­­gung

Was tun, wenn ein Hörgerät nicht mehr ausreicht? Für Menschen mit hoch­gra­digem Hörver­lust kann ein Cochlea-Implantat (CI) eine echte Chance sein, wieder aktiv am Leben teil­zu­nehmen.

In einem persön­li­chen Inter­view spricht Thorsten Stick­fort, CI-Akus­tiker bei Hörge­räte Meiners und Stick­fort, über seine Erfah­rungen in der Beglei­tung von CI-Patient*innen, typi­sche Fragen rund um die Implantat-Versor­gung und darüber, was für Betrof­fene beson­ders wichtig ist.

Herr Stick­fort, die moderne Hörakustik hat mit dem Cochlea-Implantat (CI) eine revo­lu­tio­näre Möglich­keit entwi­ckelt, schwer­hö­rigen Menschen zu helfen. Wie beginnt der Prozess der Cochlea-Implantat-Versor­gung?

„Der erste Schritt ist immer die genaue Diagnose des Hörver­lustes. Diese erfolgt in der Regel durch einen HNO-Arzt in enger Zusam­men­ar­beit mit einem Hörakus­tiker. Nach umfas­senden audio­lo­gi­schen Tests, die das Ausmaß und die Art des Hörver­lustes bestimmen, prüfen wir, ob der Patient für ein Cochlea-Implantat infrage kommt. Wenn herkömm­liche Hörge­räte nicht mehr ausrei­chend sind, ist ein CI oft die beste Lösung. Die Entschei­dung für das Implantat wird dann gemeinsam mit dem Pati­enten getroffen.“

„Nach der Entschei­dung für ein CI folgt eine umfas­sende Aufklä­rung des Pati­enten. Wir infor­mieren ausführ­lich über die Funk­ti­ons­weise des Implan­tats, den bevor­ste­henden chir­ur­gi­schen Eingriff und die anschlie­ßende Reha­bi­li­ta­tion. Oft wird auch ein indi­vi­du­elles Bera­tungs- und Anpas­sungs­pro­gramm erstellt, um den Pati­enten optimal auf den Eingriff vorzu­be­reiten.“

„Die Implan­ta­tion des Cochlea-Implan­tats wird in einem spezia­li­sierten Kran­ken­haus oder einer HNO-Klinik durch­ge­führt. Während der Opera­tion wird das Implantat in die Cochlea, also die Hörschnecke im Innenohr, einge­setzt. Die Opera­tion dauert norma­ler­weise zwei bis drei Stunden und erfolgt unter Voll­nar­kose. Danach bleibt der Patient meist noch für einige Tage zur Über­wa­chung im Kran­ken­haus.“

„Das ist ein sehr emotio­naler Moment für viele Betrof­fene. Etwa vier bis sechs Wochen nach der Opera­tion wird der äußere Teil des CI-Systems, der Sprach­pro­zessor, erst­mals ange­passt und akti­viert. Für viele Pati­enten ist dies der erste Moment, in dem sie nach langer Zeit wieder Geräu­sche und Sprache wahr­nehmen können. Die Fein­ein­stel­lung des Prozes­sors erfolgt in mehreren Sitzungen, um die opti­male Hörerfah­rung sicher­zu­stellen.“

„Die Hörre­ha­bi­li­ta­tion ist der wich­tigste Teil des gesamten Prozesses. Der Patient muss lernen, die durch das Implantat erzeugten Hörein­drücke zu inter­pre­tieren und im Alltag zu nutzen. Das Hörtrai­ning wird indi­vi­duell ange­passt und kann mehrere Monate bis Jahre dauern. In dieser Phase arbeiten HNO-Ärzte, Akus­tiker und Sprach­the­ra­peuten eng mit dem Pati­enten zusammen.“
„Richtig, ein Cochlea-Implantat erfor­dert regel­mä­ßige Nach­kon­trollen, um sicher­zu­stellen, dass alles einwand­frei funk­tio­niert und der Sprach­pro­zessor gege­be­nen­falls neu ange­passt wird. Auch in der Lang­zeit­be­treuung stehen wir dem Pati­enten zur Seite, um even­tu­elle Probleme schnell zu lösen und die Hörqua­lität weiter zu opti­mieren.“
„Die Versor­gung mit einem Cochlea-Implantat ist ein sehr komplexer Prozess, aber für viele Betroene bedeutet es eine erheb­liche Stei­ge­rung der Lebens­qua­lität. Es ermög­licht ihnen, wieder aktiv am gesell­schaft­li­chen Leben teil­zu­nehmen. Dank der engen Zusam­men­ar­beit zwischen HNO-Ärzten, Akus­ti­kern und Thera­peuten ist es heute möglich, Menschen mit schwerem Hörver­lust wieder ein nahezu normales Hörver­mögen zu schenken.“

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